Mittwoch, 2. Mai 2012

Der Hexenteich - Wie er zu seinem Namen kam


Auch in Menden tobte einst die Inqusition, die Verfolgung und Ermordung der sogenannten Hexen und Hexer. Zwischen 1592 und 1631 wurden Prozesse durchgeführt.

Der heutige Hexenteich war zu der Zeit eine Hinrichtungsstätte angeblich überführter Hexen und Hexer. Sie wurden hier ertränkt, teilweise verbrannt. Es gab auch einen Verbrennungsplatz ganz in der Nähe der heutigen Westschule in Menden, damals lag dieser außerhalb der Stadtmauern. Etwas weiter weg von diesem Platz gibt es eine Straße, die Am Galgenfeld heißt...

Ermordet wurden 1592 eine Frau, 1628 18 Personen, 17 Männern und 24 Frauen (u.a. aus Menden und Wimbern), 36 weitere Fälle von Hinrichtungen(14
Männer und 22 Frauen).

1631 trotze eine Frau namens Dorte Hilleke in einem Hexenprozess der Folter. Nach ihr ist die Dorte-Hilleke-Bücherei in Menden benannt.
Diese Zahlen sind bekannt, wie viele andere noch bestialisch zu Tode gequält wurden, wird wohl nicht mehr herauszufinden sein.
Aber was waren denn nun die Hexen? Tatsächlich Frauen und Männer, die sich mit dem Teufel einließen?

Nein, das waren die Frauen und Männer, die das uralte Wissen um Heilung und die wirkliche Beschaffenheit der Welt und des Lebens hatten. Mit diesem Wissen standen sie natürlich einer bestimmten, selbst ernannten Elite im Weg, darum mußten sie "entsorgt" werden. Daß grade die katholische Kirche eine führende Rolle dabei spielte, sollte beschämend genug sein, aber immerhin wird in der heutigen Zeit von der Kirche immer mehr zugegeben, daß es ein nicht wieder gut zu machendes Verbrechen war, was damals geschah.

Man darf hier durchaus von einem Holocaust sprechen, denn nach offiziellen Schätzungen sind damals in den 200 Jahren um die 80 Millionen Männer und Frauen ermordet worden. So lange dauerte die Inquisition und selbst um 1790 gab es vereinzelt noch Hexenverbrennungen im heutigen Europa.
Es darf nicht vergessen werden, wie groß Deutschland zur damaligen Zeit war, diese Zahl ist leider sehr realistisch.Auch Menden kann sich nicht freisprechen von dieser Art der Schuld.

Während des Höhepunktes der "Hexenjagd" reichte es aus, wenn jemand von seinem Nachbarn beschuldigt wurde, er würde es wohl mit dem Teufel halten. In den meisten Fällen wurde der oder die Beschuldigte in den Tod getrieben und das Eigentum des Ermordeten ging dann als "Belohnung" in den Besitz des Intriganten über. Dies war für viele "Menschen" zu der Zeit ein Anlass, den Nachbarn anzuschwärzen.

Wie viele Frauen im Hexenteich ertrunken worden sind, ist kaum noch nachvollziehbar, aber wirkliche Hexen dürften es kaum gewesen sein.
Das Wort "Hexe" kommt übrigens aus dem altgermanischen/keltischen, und hat vom Ursprung her "Heilige" bedeutet. Heligst = Heilige, daraus entstand später die Bezeichnung Hexe. Und wenn der Ursprung aus dem Wort heilig kommt, kann die ganze Sache auch nicht so negativ gewesen sein.

Es war damals schon so, wie es heute ist: Durch Intrige und Lüge lassen sich unerwünschte Personen ganz schnell beseitigen. Der aktuellste Fall dürfte in den letzten Jahren Eva Herman gewesen sein.

Quelle:

http://www.lokalkompass.de/menden/kultur/der-hexenteich-wie-er-zu-seinem-namen-kam-d6980.html


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