Donnerstag, 31. März 2011
Erste NRW-Stadt entschuldigt sich für Hexenverfolgung
Unterschrift zum Bild: Bürgermeister Peter Weiken (39) im Rüthener Hexenturm. Hier wurden früher Unschuldige gefoltert. Foto: (C) Bild.de
Zumindest ein Anfang zur Wiedergutmachung an Hexen! Mehrere Zeitungen berichteten heute (31.03.2011) darüber. Unten zwei Links dazu.
Erste NRW-Stadt entschuldigt sich für Hexenverfolgung
Rüthen – Sie wurden gefoltert, hingerichtet, verbrannt: 169 unschuldige Frauen, Männer und Kinder aus Rüthen – verfolgt und abgeurteilt von einer Justiz im Hexenwahn.
Jahrhunderte nach ihrem Tod gibt die kleine Stadt (Kreis Soest, 10 700 Einwohner) den Opfern jetzt offiziell ihre Würde zurück – als erste Kommune in NRW.
Der Stadtrat stimmt heute über einen Antrag ab, den Achtklässler des städtischen Gymnasiums erdacht haben. Darin heißt es, dass die „unschuldig Verurteilten“ der Hexenprozesse im 16. und 17. Jahrhundert „sozialethisch rehabilitiert“ werden.
Bürgermeister Peter Weiken (39, parteilos): „So wollen wir uns als Stadt mit unserer Geschichte identifizieren – und ein Stück Wiedergutmachung für das geschehene Unrecht leisten.“
Ein mutiger Schritt, denn: Obwohl die Hexenverfolgung allein in Deutschland bis zu 40 000 Opfer forderte (mehr als 2000 davon in Westfalen und dem Rheinland), haben sich bislang erst drei Städte (alle in Hessen) entschuldigt. Hartmut Hegeler (65), Experte für Hexenprozesse: „Nur wenige Städte bekennen sich zu diesem dunklen Kapitel der Geschichte.“
Dabei sei das Thema durchaus aktuell, sagt Rüthens Stadtarchivar Friedhelm Sommer (61). „Schließlich gibt es wesentliche Merkmale der Hexenprozesse – wie Rufmord, Vorurteile und Diskriminierung – auch in der heutigen Gesellschaft.“
Quellen:
http://www.bild.de/regional/ruhrgebiet/hexen/bei-opfern-der-hexenprozesse-17186694.bild.html
http://www.die-glocke.de/lokalnachrichten/regionales/Opfer-der-Hexenverfolgung-rehabilitieren-e6f18394-2d27-471c-b01f-3c6a79b24cc8-ds